Neustart der Amnesty Gruppe Elmshorn-Pinneberg

Mitwirkende der Amnesty-Gruppe Elmshorn-Pinneberg bei einem Arbeitstreffen Ende März 2025 in Pinneberg. Rechts: Sprecher Edgar Schachtrupp

Die Arbeit von Amnesty International baut sich auf dem ehrenamtlichen Engagement von Aktiven in aller Welt auf. Die Gruppe Elmshorn-Pinneberg ist momentan die einzige in der Region – jetzt mit frischem Wind in den Segeln!

„Vor wenigen Jahren zählten wir nur noch drei Mitglieder, aktuell wirken zehn Personen mit“, erläutert der pensionierte Lehrer Edgar Schachtrupp aus Elmshorn, seit vielen Jahren Sprecher der Gruppe und fährt fort: „Besonders erfreut sind wir darüber, dass wir auch Jüngere gewinnen konnten. Zudem sind einige gebürtige Iranerinnen aktiv dabei. Das passt sehr gut, weil die Gruppe traditionell zu Fällen von politisch Verfolgten aus dem Iran gearbeitet hat.“

Die neu aufgestellte Gruppe hat bereits mehrere Veranstaltungen und Workshops an einer Rellinger Schule realisieren können. Gerade die Arbeit an Schulen im Kreis Pinneberg möchte die Amnesty-Gruppe ausbauen. Ebenso sollen Kontakte zu Jugendgruppen im Kreis aufgebaut werden. „Amnesty ist vielen jungen Menschen kaum noch ein Begriff“, so Edgar Schachtrupp, um so wichtiger sei es, sie für die Menschenrechtsthematik zu sensibilisieren. „Es ist wichtig, immer wieder Flagge zu zeigen, denn die  Menschenrechte sind in vielen Ländern akut bedroht“, erklärt Edgar Schachtrupp.

Am Samstag, den 3. Mai war die Gruppe mit einem Info-Stand in der Innenstadt von Pinneberg präsent.

Zwar kamen nur wenige Passanten an dem Info-Stand vorbei, dennoch wertete die Gruppe die Aktion als Erfolg, da an auch ein neues Mitglied gewonnen werden konnte.  Angesichts der zunehmenden Dominanz der sozialen Medien ist es nach der Auffassung von Edgar Schachtrupp wichtig, auch immer wieder in der Öffentlichkeit aufzutreten und das direkte Gespräch zu suchen. Das so etwas auch herausfordernd sein kann, zeigte sich bei der Diskussion mit einem Standbesucher, der sich als AFD-Wähler bekannte, aber dann auch die beiden Unterschriftenlisten unterzeichnete – eine für Julia Kolesnikova in Weißrussland, die andere für Friedensnobelpreisträgerin Narges Mohammadi aus dem Iran. Beide sind seit Jahren unter schlimmen Bedingungen inhaftiert – nur weil sie sich gewaltlos für Freiheit, Demokratie und Frauenrechte eingesetzt haben. Auch das gab es: Ein Mann kam an den Stand und unterschrieb gleich die Petitionen: „Das ist für mich selbstverständlich.“ Die Gruppe freut sich, Aufwind zu spüren. Zwei sehr gut besuchte Veranstaltungen, im „Haus 13“ in Elmshorn und in der Galerie Uhlig in Rellingen sowie Workshops an der Caspar-Voght-Schule in Rellingen, mit guter Resonanz, haben die Amnesty-Gruppe Elmshorn-Pinneberg zusätzlich motiviert, ihre Arbeit auszubauen. In Rellingen findet auch seit Jahren in der Evangelischen Kirche immer im November ein Benefiz-Konzert zugunsten der Amnesty-Gruppe statt. „Wir sind dem Kantor Oliver Schmidt, dem *Gospeltrain* und der Gemeinde insgesamt sehr dankbar für die Unterstützung“, so Edgar Schachtrupp. Ausgesprochen wertvoll ist auch die Kooperation mit dem Weltladen TOP 21 in Elmshorn: „Das hat uns sehr geholfen, auch in kritischen Phasen nicht aufzugeben.“ Kooperationen und Netzwerkarbeit sollen verstärkt werden. So will die Gruppe Kontakt mit dem im Kreis sehr rührigen „Omas gegen Rechts“ aufnehmen. Auch an Jugendeinrichtungen wie das Geschwister-Scholl-Haus in Pinneberg will man herantreten, um sich Möglichkeiten für gemeinsame Veranstaltungen zu überlegen. Nicht zuletzt will man durch Workshops an Schulen im Kreis weiter junge Menschen für die Menschenrechte sensibilisieren.

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Kontakt: Edgar Schachtrupp (mced4@yahoo.de)