Mit Stonewall fängt in der Nacht zum 28. Juni 1969 alles an. Heute – 55 Jahre später – gibt es weltweit Pride-Umzüge mit hunderttausenden Teilnehmenden. Die LGBTI-Communities feiern die Freiheit, sie selbst sein zu können, und protestieren gegen Diskriminierung, Ausgrenzung und LGBTI-feindlichen Hass und für Gleichberechtigung. Sei dabei und unterstütze unter dem Motto “Protect the Pride – Liebe ist ein Menschenrecht” den diesjährigen Pride in Hamburg.
Denn: Angriffe auf Menschen wegen ihrer sexuellen Orientierung, ihrer Geschlechtsidentität, ihrer Geschlechtsmerkmale oder ihres Geschlechtsausdrucks sind auch heute noch zahlreich – auch in Deutschland. Viele Forderungen sind noch nicht vollständig erfüllt. Proteste spielen eine zentrale Rolle im demokratischen Prozess, wie die Geschichte der queeren Bewegung eindrucksvoll belegt – Protest bewirkt Veränderung.
Pride Week Straßenfest und CSD Demo in Hamburg
Am 27.07.2024 startet die Pride Week organisiert von Hamburg Pride. Auch wir werden vom 02.08.2024 bis 04.08.2024 mit einem Infostand beim Straßenfest sowie mit unserem Amnesty Truck am 03.08.2024 bei der Pride Demo dabei sein!
Die Demo beginnt am Samstag, den 03.08.2024 um 11.55 Uhr unter dem Motto „5 vor 12! Du & ich gegen Rechtsdruck“. Die Aufstellung der Trucks und Fußgruppen beginnt bereits um 11 Uhr. Die Startnummer für den Amnesty Truck ist die Nummer 66. Die dazugehörige Fußgruppe hat die Nummer 67.
Die Aufstellung findet dieses Jahr im Mundsburger Damm statt und verläuft wie folgt:
Schwanenwik – An der Alster – Lohmühlenstraße – Lange Reihe – Kirchenallee – Ernst-Merck-Straße – Glockengießerwall – Steintorwall – Mönckebergstraße bis zur Bergstraße, dort endet die Demo.
Alle Details zum Ablauf und zur Demoroute gibt es hier. Eine Übersicht über alle Termine von Hamburg Pride während der Pride Week findet ihr hier.
Wie alles begann… – Der Ursprung des Christopher Street Day (CSD)
In der Nacht zum 28. Juni 1969 kommt es zu tagelangen Protesten von LGBTI: Als Polizeikräfte in jener Nacht im New Yorker Stadtteil Greenwich Village die Bar Stonewall Inn in der Christopher Street stürmen, wehren sich die Gäste erstmals, darunter viele Schwarze Menschen, Personen lateinamerikanischen Ursprungs und trans* Personen. Es gibt nach wie vor unterschiedliche Einschätzungen darüber, wann genau der Aufstand in der Christopher Street begann. Die Leute, die dabei waren, sind sich einig, dass drei Women of Colour, Marsha P. Johnson, Sylvia Rivera und Stormé Delarvarie, eine entscheidende Rolle spielten. Sie animierten die Gäste dazu, sich gegen die Polizei zu wehren (für eine ausführlichere Beschreibung des Stonewall-Aufstands und die Rolle von Marsha, Sylvia und Stormé, empfehlen wir folgende Beiträge: Englisch: Fifty years after Stonewall riots: Pride, protest and a hunger for equality; Deutsch: “50 Jahre Stonewall – 50 Jahre Kampf gegen Diskriminierung”).
Schwule, lesbische, bisexuelle, trans und intergeschlechtliche Menschen (LGBTI) haben damals kaum anerkannte Rechte, Homo- und Transsexualität sind im Großteil der USA illegal. Bars wie das Stonewall Inn sind inklusive Orte, wo die Gäste sie selbst sein können. Der Protest richtet sich also nicht nur gegen die Razzia der Polizei. Sie verteidigen auch ihr Zuhause. Ein Jahr nach dem Stonewall-Protest kommen am 28. Juni 1970 viele Menschen zurück zu der Bar. Sie erklären den Jahrestag zum “Christopher Street Liberation Day”. Der Gedenkmarsch ist damit die erste Pride-Demonstration, dem viele Bewegungen und Veranstaltungen für LGBTI-Rechte auf der ganzen Welt folgen. Heute gibt es weltweit hunderte Pride-Umzüge (die auch Christopher Street Days (CSD) genannt werden) mit hunderttausenden Teilnehmenden. Der Juni ist der offizielle, weltweite Pride Month, der den Communities Sichtbarkeit geben soll.
Amnesty International setzt weltweit gegen Menschenrechtsverletzungen an queeren Menschen ein. Lest hier mehr über die Arbeit von Queeramnesty und wie ihr euch für aktuelle Fälle einsetzen könnt.