Mahnwache & Postkartenaktion zur Hannover Messe zum Schutz der Wet’suwet’en

In diesem Jahr ist Kanada das Partnerland der Hannover Messe. Daher wollen online und vor Ort aktiv werden und auf die Menschenrechtsverletzungen an der Wet’suwet’en Nation und ihren Verbündeten hinweisen, die durch den Gaspipelinebau in der kanadischen Provinz British Columbia entstehen. Die Landesverteidiger*innen Sie wehren sich schon seit Langem gegen das Bauprojekt auf ihrem angestammten Land, doch ihr friedlicher Widerstand wurde mit unverhältnismäßiger Härte – willkürlichen Festnahmen und vorübergehender Haft – durch die Polizei beantwortet. Amnesty International kritisiert anlässlich der Messeeröffnung die Kriminalisierung der Land- und Wasserverteidiger*innen. Die Themenkoordinationsgruppe Menschenrechte und indigene Völker von Amnesty International arbeitet dazu mit der Gruppe 1017 aus Hannover zusammen und hält zur Eröffnung der Messe am Sonntag eine Mahnwache. Dafür brauchen wir auch Eure Unterstützung!

  • Wann: Sonntag, 30. März 2025, 15.30 – ca. 18 Uhr
  • Wo: am Hannover Congress Centrum (HCC), Theodor-Heuss-Platz, 30175 Hannover

Wir fordern:

Stoppt die Kriminalisierung der indigenen Wet’suwet’en Nation und ihrer Verbündeten!

Du möchtest dich für die Rechte der Landesverteidiger*innen einsetzen?

Dann beteilige dich vor Ort an der Postkartenaktion, die bis zum Ende der Hannover Messe am 4. April läuft oder unterschreibe den Appellbrief an den Premier von British Columbia online!

Zum Hintergrund

In der kanadischen Provinz British Columbia wehren sich die Wet’suwet’en Nation und ihre Verbündeten seit langem gegen ein Gas-Pipelineprojekt von Coastal GasLink. Obwohl sich ihre Oberhäupter im Namen ihrer Clans gegen den Pipelinebau auf ihrem angestammten Land entschieden, begann man 2019 ohne ihre Zustimmung mit dem Bau. Um die Wälder, Gewässer, ihre traditionelle Lebensweise und Kultur sowie das Klima zu schützen, blockierten sie mit friedlichen Mitteln Zufahrtswege zum Baustellenbereich. Die Polizei und Sicherheitskräfte des Unternehmens reagierten mit Einschüchterungen, Schikanen, rassistischer Diskriminierung, permanenter und unrechtmäßiger Überwachung und mit Kriminalisierung. Ihr friedlicher Widerstand wurde mit einem unverhältnismäßig hartem Vorgehen – willkürlichen Festnahmen und vorübergehender Haft – durch die Polizei beantwortet. Als Rechtfertigung diente ein gerichtlich angeordnetes Betretungsverbot der Baustellen.

Drei der 20 angeklagten Landverteidiger*innen wurden im Januar 2024 wegen strafbarer Missachtung der richterlichen Anordnung für schuldig befunden: Sleydo’ (Molly Wickham) (bekannt durch den Briefmarathon), Shaylynn Sampson und Corey (Jayochee) Jocko. Sie reichten daraufhin eine Klage wegen  Verfahrensmissbrauch während ihrer Festnahmen und Haft bei Gericht ein und begründeten dies mit Rassismus und übermäßiger Gewalt durch die Polizei. Obwohl der zuständige Richter im Februar 2025 feststellte, dass die Grundrechte der kanadischen Charter of Rights and Freedoms durch das Verhalten der Polizei verletzt wurden, hob er die Schuldsprüche gegen sie nicht auf; erklärte aber, dass er ein geringeres Strafmaß in Betracht ziehen werde. Nach wie vor drohen ihnen Freiheitsstrafen. Amnesty hat bereits deutlich gemacht, dass man prüfen wird, ob die drei Landverteidiger*innen als Gewissensgefangene eingestuft werden können.

Pressemitteilung & Weitere Infos

Die Pressemitteilung von Amnesty gibt es hier.

Weitere Informationen zu diesem Thema gibt es auf der Website der Themenkoordinationsgruppe Menschenrechte und Indigene Völker.