Am 16. September 2022 starb die 22–jahrige kurdische Iranerin Jîna Mahsa Amînî nach ihrer Verhaftung durch die sogenannte Sittenpolizei eines gewaltsamen Todes. Dies hat im Iran eine historische Protestbewegung ausgelost, die bis heute anhält.
Das Mullah–Regime versucht mit aller Harte, die Bewegung zu ersticken. So wurden nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Iran Human Rights (IHRNGO) bereits in den ersten 200 Tagen seit Beginn der Proteste mindestens 537 Menschen von Regierungskräften allein
durch Gewalt gegen öffentliche Demonstrationen getötet. Unmenschliche Haftbedingungen und Folter zu Lasten von politischen Gefangenen sind seit Jahren ein Mittel der Gewaltherrschaft des Regimes. Aktuell häufen sich Berichte über sexualisierte Gewalt gegen Kinder, die sich an den Protesten beteiligten.
Trotz allem hören die Proteste nicht auf. Unter der Führung iranischer und kurdischer Frauen sammeln sich solidarisch große Teile der Bevölkerung. Ihre Forderung beschrankt sich nicht auf
die Abschaffung restriktiver Bekleidungsvorschriften. Vielmehr kämpfen sie gegen das patriarchale Diktat als solches, aber auch gegen die Bevormundung von ethnischen Minderheiten durch die Zentralregierung in Teheran. Letztlich richtet sich die Bewegung auch gegen die Gewaltherrschaft des Mullah–Regimes als solche und wird zusätzlich angefacht durch finanzielle Not der Bevölkerung bei gleichzeitiger Korruption. Das Ziel der Bewegung ist eine Revolution, die wegen der prägenden Rolle der iranischen und kurdischen Frauen als feministische Revolution bezeichnet wird.
Die WoMen* in Law und Amnesty HSG laden zu einer Podiumsdiskussion ein: Wir wollen mit Expertinnen die Hintergrunde und aktuellen Entwicklungen der Revolution im Iran aufarbeiten, uns fragen: „was können wir von Europa aus tun?“ und einen Ausblick darauf geben, wie die Zukunft der Bewegung mittel– und langfristig aussehen konnte.
Die Veranstaltung ist eine Kooperation der WoMen* in Law und Amnesty HSG mit dem Studium Generale.
Ankündigung hier: https://www.law-school.de/termin/women-life-freedom